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„Cervo Volante“– Sie fragen sich woher dieser Name kommt? Wir zeigen Ihnen was dieser Käfer mit dem Rothirsch und mit unseren Lederprodukten zu tun hat und bringen Ihnen unseren Protagonisten näher. Dazu bitten wir Mister Cervo Volante himself, unsere Geschichte zu erzählen:

Stag Beetle; Albrecht Dürer
Hirschkäfer von Albrecht Dürer 1471 1528 Deutschland 1505 Wasserfarbe und Gouache

„Cervo Volante“ … Dies ist mein italienischer Name. Im Englischen heisse ich „stag beetle“, die Franzosen nennen mich „lucane cerf-volant“ und zu Deutsch bin ich der „Hirschkäfer“. Ich bin tatsächlich weit verbreitet in Europa und habe daher viele lokale Bezeichnungen erhalten, so in der Schweiz z.B. den Spitznamen „Donnergugi“. Mein offizieller Name „Lucanus cervus“ wurde mir von einem gewissen Carl Linnaeus, einem der renommiertesten Naturforschern im 18. Jahrhundert verliehen. Mein Nachname „cervus“ bedeutet im lateinischen Hirsch, und bezieht sich auf dessen majestätische Geweihe, denen meine grossen Mundwerkzeuge stark ähneln.

Bestimmt haben sie es auf dem Label gesehen: Ich bin ein stattliches Insekt. Ehrlich gesagt bin ich sogar der grösste aller europäischen Käfer! In meiner Familie, den sogenannten Lucanidae, entwickeln die Männchen viel grössere Geweihe als die Weibchen. Genau wie der Rothirsch bin auch ich oft in heftige Rivalenkämpfe involviert, wo ich um die Gunst einer Dame ringe. Dazu benutze ich meine geweihartig verlängerten Oberkiefer um meine Konkurrenten so weit als möglich durch die Lüfte zu werfen – ganz im Stile der griechisch-römischen Wrestler… Quasi die entomologische Version des Kampfs der Titanen!

Es benötigt etwas Zeit bis mein imposanter Körper ausgebildet ist. Deshalb verbringe ich den grössten Teil meines Lebens, nämlich fünf bis acht Jahre, im Jungendstadium, als C-förmige Larve („C“ für „Cervus“?). Das nennt man ewige Jugend! Ich bleibe in dieser Zeit im Erdboden und ernähre mich von Totholz. Wenn ich diese lange Jugendphase überlebt habe, verwandle ich mich in eine Puppe und warte geduldig in meinem Kokon auf den Sommer. Wenn die Zeit reif ist, entpuppe ich mich, tauche aus dem Untergrund auf und beginne mit meiner Balz. Mit meinem grossen Geweih zähle ich nicht zu den aerodynamischen Fliegern. Ich fliege vielmehr in vertikaler Position, laut und schwerfällig durch die Luft. Das mag für Sie nicht allzu sexy aussehen, aber glauben Sie mir, es macht den Mädels Eindruck! Nun, mein grosses Geweih hat auch seine Nachteile. Es erlaubt mir kaum mehr selbständig Nahrung aufzunehmen. Da muss ich mich ganz auf die Unterstützung der Damenwelt verlassen, die mir mit ihren kleinen, scharfen Mundwerkzeugen Zugang zu den Pflanzensäften der Eiche verschafft.

Der Rothirsch und ich haben eine weitere Gemeinsamkeit. Wir zählen ungestörte Wälder zu unseren bevorzugten Lebensräumen. Ich mag Buchen-, Linden- oder Weidenbäume, am allerliebsten aber die Eiche. Deshalb fühle ich mich in jenen Ländern wohl, wo Eichenwälder noch grosse und ruhige Landstriche bedecken, z.B. in Italien und Spanien oder in Estland an meiner nördlichen Verbreitungsgrenze. Es ist traurig dass Abholzung und Forst-Monokulturen meinen Lebensraum im letzten Jahrhundert derart drastisch reduziert haben, dass meine Art in vielen Gebieten ausgestorben ist. Meine Anwesenheit ist deshalb ein guter Indikator für noch intakte und artenreiche Wälder. Als grösster europäischer Käfer bin ich ausserdem der perfekte Botschafter für die Sache des Naturschutzes und der Biodiversität.

Lassen Sie mich zurückkommen zu „Cervo Volante“, dem neuen Label welches stolz meinen Namen und mein Konterfei als Symbol für nachhaltige Produktion trägt. Für die brandneuen Produkte stellt die Eiche einen wichtigen Rohstoff für die Gewinnung von Gerbstoffen dar! Dieser rein pflanzliche Gerbstoff wird in einem traditionellen Verfahren ohne Zugabe von synthetischen Substanzen verwendet, um Häute in Luxus-Leder zu verwandeln. Dieser natürliche Prozess benötigt Zeit… Denn Perfektion ist immer das Resultat eines langen Prozesses. Ich bin das beste Beispiel hierzu! Und raten Sie mal, welche Häute in dieser umweltfreundlichen Gerberei verwendet werden? Natürlich jene vom Rothirsch!

Cervo Volante fördert die Erhaltung von Eichenwäldern, indem sie zur Ledergerbung von Hand gesammelte Eichelfrüchte statt Eichenholz- und Rinde verwendet. Cervo Volante’s Rohmaterial besteht nicht aus Häuten von Rindern für deren Weidegang grosse Urwälder gerodet wurden, sondern aus Abfallhäuten von Schweizer Rothirschen die natürlich in Wäldern lebten, und im Rahmen der Populationsregulation erlegt wurden. Cervo Volante möchte über seine Blogbeiträge für die Erhaltung eines der emblematischsten Insekten Europas und seiner bedrohten Lebensräume sensibilisieren.

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