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Im Frühling 2021 startete das schweizerisch-estnische Unternehmen Cervo Volante eine inspirierende Zusammenarbeit mit Paavo Järvi, dem Chefdirigenten des Zürcher Tonhalle-Orchesters. Das gemeinsame Ziel: Nachhaltige und maßgeschneiderte Accessoires für die speziellen Anforderungen von Musikern und Dirigentinnen kreieren. Dazu gehören eine elegante Partituren-Tasche, Bühnenschuhe, Ein Kulturbeutel und ein Trio exquisiter Etuis für iPad, Kabel, Stifte und weitere Utensilien. Alles aus rein pflanzlich gegerbtem, wildem Schweizer Hirschleder handgefertigt. Die exklusiven Produkte wurden nicht nur für die Musik-Community, sondern in der speziellen Serie „Creating future traditions by Paavo Järvi“ auch für alle qualitäts- und stilbewussten Kundinnen und Kunden entwickelt. Ein bedeutender Anteil des Verkaufserlös fliesst dabei in die paavojarvifoundation.org, die sich für die Unterstützung aufstrebender junger Musikerinnen und Musiker einsetzt.

1. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?

Nachhaltigkeit ist ein altes Konzept, das sich im Wandel befindet. Früher waren alle Bauern nachhaltig. Sie reparierten ihre Utensilien und warfen nichts weg. All das muss neu erfunden und in unsere heutige Gesellschaft reintegriert werden.

Wenn ich an Nachhaltigkeit denke, dann denke ich hauptsächlich an Kultur. Für uns Esten ist Nachhaltigkeit ein bewährtes Konzept, insbesondere wenn es um die Bewahrung unserer Kultur und Sprache geht. Unsere Vergangenheit war blutig und hart: Verschiedene fremde Mächte haben über uns geherrscht, jahrhundertelang mussten wir unter harten Bedingungen gegen sie kämpfen. Trotz alledem sind wir als stolze und fürsorgliche Nation am Leben geblieben. Deshalb bedeutet Nachhaltigkeit für mich Überleben, insbesondere in Bezug auf Kultur und Sprache. Das nationale und kulturelle Erbe ist meiner Meinung nach eine Voraussetzung für eine Mentalität der ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Zum Beispiel besteht für uns Esten und Estinnen der Weg zu Nachhaltigkeit darin, estnisch zu sprechen und zu singen, unsere estnische kulturelle Vielfalt zu pflegen und zu kultivieren. Musik ist immer noch das Einzige, was überleben und über Generationen hinweg helfen wird. Dies ist die Grundlage dafür, dass unsere Heimat und unser Land sich nachhaltig entwickeln und überleben werden.

Ich mag alles, was wild ist, alles, was nicht zu sehr poliert wurde.

– Paavo Järvi

2. Warum „Creating future traditions”?

„Tradition“ ist ein interessantes Wort. Es bezieht sich auf etwas, das die Zeiten überdauert hat. Heute sehe ich die Traditionen in Gefahr – die Menschen wenden sich dem unmittelbaren Vergnügen, dem Kurzlebigen zu. Sie denken nicht darüber nach, ob Dinge Bestand haben und in zehn oder fünfzig Jahren noch existieren werden. Ich halte das für eine bedrohliche Tendenz – für unser Überleben, für das Überleben alter Kulturen und unserer Sprachen. Deshalb habe ich das Motto „Zukunftstraditionen schaffen“ gewählt. Wir sollten in die Zukunft blicken, aber nicht die Vergangenheit vergessen. Wir möchten, dass unsere Entwicklung nachhaltig ist – also müssen wir Traditionen für die Zukunft schaffen. Was wir heute als Innovation betrachten, sollte in der Zukunft zur Tradition werden. Cervo Volante scheint genau das mit seinen Produkten zu tun. Ein innovatives, aber dennoch klassisches Produkt von heute wird auch in zehn Jahren noch geliebt und geschätzt – damit ist eine neue Tradition geschaffen worden.

3.  Eines der Hauptmerkmale von Cervo Volante ist „wild“, denn wir zeigen die Natur so wie sie ist – ungezähmt, mit Narben, Kratzern und Falten. Ist das etwas, mit dem Sie sich identifizieren können?

Ich mag alles, was wild ist, alles, was nicht zu sehr poliert wurde. Aber ich würde eher die Wörter authentisch oder eigenwillig verwenden. Authentizität passt besser zu Cervo Volante, denn hier kann ich wirklich sehen, was es bedeutet: Narben und Fehler werden nicht ausgebügelt, sie sind genau da, wo sie in der Natur entstanden sind, und es wird nicht versucht sie zu verbergen. Sie sind aus einem bestimmten Grund da, das wird damit deutlich. Und deshalb ist jedes Produkt ein Unikat.

 4. Wie kommt diese Authentizität in Ihrer Arbeit zum Ausdruck, ist Ihre Musik einzigartig?

Als Musiker ist es meine Aufgabe, die Musik so zu spielen, wie der Komponist sie geschrieben hat. Wenn man jedoch eine starke Persönlichkeit ist, gibt es dennoch eine gewisse Individualität in der Aufführung. Wenn man das nicht ist, dann mag oberflächlich gesehen alles in Ordnung sein, aber der Aufführung fehlt es an Individualität. Ich habe festes Vertrauen in meine Fähigkeiten, bin überzeugt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, und habe keine Angst, meine Vision zu verfolgen. Dieses Selbstvertrauen kommt mit dem Alter, mit der Lebenserfahrung und durch Überzeugungen. Wissen und Fakten zu besitzen, ist eine andere Sache. Man kann nicht überzeugend sein, wenn man sich in der Sache nicht genügend auskennt. Man kann über Politik reden, aber wenn die fundierten Kenntnisse fehlen, sind die Worte leer.

5. Gibt es ein Musikstück, das besonders gut zu “wild” passt?

Stravinsky’s “Rite of Spring”.

Kooskõla Paavo Järvis handgefertigte Partiturentasche von Cervo Volante

6. Würden Sie gerne etwas über Swissness, Wildheit und Tonhalle sagen?

Das Tonhalle-Orchester ist alt und legendär – es mit Wildheit zu kombinieren ist schwierig. Und die Tonhalle selbst drückt die Kraft etablierter Kultur aus. Klassische Musik ist äusserst anspruchsvoll. Wir können nicht einfach wild sein. Wenn ein Stück wild gespielt werden muss, steht das so in der Partitur. Wir sind gut ausgebildet und geschult, das macht es manchmal schwierig, die wilde Seite zu zeigen, selbst wenn der Komponist es uns von uns verlangt. In Strawinskys “Rite of Spring” braucht es von uns Dirigenten und Dirigentinnen eine ursprüngliche Kraft und ein ursprüngliches Denken. Es ist meine Aufgabe, diese Courage zu vermitteln und je nachdem „wildes“ oder subtiles Spiel zu fordern, oder alles dazwischen.

7. Wie ist Ihre Beziehung zum Tonhalle-Orchester?

Jedes Orchester hat seine Individualität und sein eigenes Gesicht. Kein Orchester gleicht dem anderen. Sie haben ihre internen Traditionen und ihre eigene Kultur. Das ist es, was ich von einem Orchester erwarte. Je stärker und entwickelter die Kultur ist, desto besser ist das Orchester. Das Tonhalle-Orchester hat eine außergewöhnlich gut entwickelte Kultur. Unsere Zusammenarbeit besteht darin, eine gemeinsame Sprache zu finden. Wenn man etwas erreichen will, braucht man einen Partner, der einen versteht. Als junger Mann habe ich geglaubt, dass ich alles alleine schaffen kann, aber in Wahrheit habe ich nichts geschafft. Niemand hat jemals etwas allein erreicht. Aber das zuzugeben, ist nicht einfach wenn man jung ist. Man muss sich einen Partner suchen, mit dem man etwas unternehmen kann. Und einen solchen Partner habe ich im Tonhalle-Orchester gefunden. Es herrscht eine unerklärliche gegenseitige Chemie. Wir vertrauen uns, und deshalb ist unsere gemeinsame Aufführung so ausgezeichnet.

Stöbere in Paavo Järvis „Symphony Collection“


Paavo Järvi

Der estnische Dirigent Paavo Järvi, Musikdirektor des Tonhalle-Orchesters Zürich, verbindet Schweizer Präzision mit estnischer Leidenschaft. In seiner Rolle als Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich verwebt Järvi Bruckner und Mahler mit dem Repertoire des Orchesters und zeigt dabei eine Mischung aus Schweizer Handwerkskunst und estnischer Inbrunst. Mit Wurzeln in Tallinn und Studien unter Leonard Bernstein umspannt Järvis Karriere Kontinente.

Seine Zusammenarbeit mit Cervo Volante unterstreicht sein Engagement, die Schweizer und die estnische Kultur durch die Musik zu vereinen. Järvi setzt sich für estnische Komponisten ein und gründete das renommierte Pärnu Music Festival und die Järvi Academy.

Er geniesst weltweites Ansehen, wurde mit einem Grammy und dem Titel „Dirigent des Jahres“ geehrt und erhielt den Orden des Weissen Sterns für die Bewahrung der estnischen Kultur.

Als Dirigent der Tonhalle Zürich ist Järvi der Inbegriff orchestraler Exzellenz. Er lässt Schweizer Präzision in seine Kunst einfliessen und fördert gleichzeitig die kulturelle Harmonie zwischen Estland und der Schweiz.

Mehr über Paavo Järvi

Vor Kurzem hat Cervo Volante den renommierten estnischen Dirigenten Paavo Järvi für eine Zusammenarbeit gewinnen können. Paavo Järvi, der mit einem Grammy ausgezeichnet wurde und als einer der bedeutendsten Dirigenten der Gegenwart gilt, ist derzeit als Musikdirektor der Tonhalle Zürich tätig.

Paavo Järvi studierte Schlagzeug und Dirigieren in seiner Heimatstadt Tallinn, als Estland noch Teil der Sowjetunion war. 1980 wanderte die gesamte Familie in die Vereinigten Staaten aus, wo Paavo Järvi seine Studien unter anderem in Los Angeles bei Leonard Bernstein fortsetzte. Im Jahr 2001 wurde er Musikdirektor des Cincinnati Symphony Orchestra, dem er bis heute als Music Director Laureate eng verbunden ist. Cincinnati markierte den Auftakt zu einer beeindruckenden internationalen Laufbahn, welcher Stationen in Deutschland, Frankreich und Japan folgten.

Genau so leidenschaftlich, wie Paavo Järvi die Bindung zu „seinen“ Orchestern kultiviert, bleibt er auch fest mit seiner estnischen Heimat verbunden. Dort setzt er sich aktiv für die Förderung von estnischen Komponist:innen ein. Im Jahr 2011 initiierte er das Pärnu-Musikfestival in Estland und gründete die Järvi-Akademie. An den Saison-Enden findet jeweils im Rahmen des Pärnu-Musikfestivals eine inspirierende Woche mit vielen Aufführungen und Dirigiermeisterkursen statt. Der Erfolg des Festivals und des dort beheimateten estnischen Festivalorchesters führte zu einer beeindruckenden Serie hochkarätiger Einladungen, darunter Auftritte in der Berliner Philharmonie, im Wiener Konzerthaus, bei den BBC Proms und in der Elbphilharmonie Hamburg.

In diesem Herbst startet Paavo Järvi mit seinem Bruckner-Zyklus in seine fünfte Saison als Musikdirektor und Dirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich. Der Zyklus beinhaltet drei eindrucksvolle Aufführungen der Symphonie Nr. 9 in der Großen Tonhalle und die Veröffentlichung der Symphonie Nr. 8 bei Alpha Classics. Weitere Höhepunkte in den Jahren 2023/24 umfassen den Auftakt eines Mahler-Zyklus sowie eine grosse Tournee nach Südkorea und Japan.

Im Jahr 2024 wird Paavo Järvi sein 20-jähriges Jubiläum als Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen feiern. Neben diesem langjährigen Engagement ist Järvi ein gefragter Gastdirigent, der regelmäßig mit berühmten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Philharmonia und dem New York Philharmonic, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Budapest Festival Orchestra, den Münchner Philharmonikern und dem Hong Kong Philharmonic zusammenarbeitet. Darüber hinaus pflegt er weiterhin enge Verbindungen zu vielen Orchestern, bei denen er zuvor als Musikdirektor tätig war, darunter das Orchestre de Paris, das Radio-Sinfonieorchester Frankfurt und das NHK Symphony Orchestra in Tokio.

Paavo Järvi wurde 2019 von Opus Klassik zum Dirigenten des Jahres gekürt und erhielt im selben Jahr den Rheingau Musikpreis für seine herausragenden künstlerischen Leistungen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, welche einen bedeutenden Beitrag zur deutschen Orchester- und Kulturlandschaft geleistet haben. Seine beeindruckende Liste an Auszeichnungen umfasst auch den Grammy Award für seine Einspielung von Sibelius‘ Kantaten mit dem Estnischen Nationalen Symphonieorchester.

Weitere Ehrungen sind der Titel als Künstler des Jahres durch Gramophone (Großbritannien) und Diapason (Frankreich) im Jahr 2015. Im gleichen Jahr wurde er zum Commandeur de L’Ordre des Arts et des Lettres durch das französische Kulturministerium ernannt, als Anerkennung für seinen bedeutenden Beitrag zur Musikszene in Frankreich. Im Jahr 2015 erhielt er die Sibelius-Medaille, die seine Bemühungen würdigen, die Musik des finnischen Komponisten einem breiteren Publikum näherzubringen, und 2012 wurde ihm der Hindemith-Preis für Kunst und Menschlichkeit verliehen. Zudem wurde Parvo Järvi als engagierter Förderer der estnischen Kultur im Jahr 2013 vom Präsidenten Estlands mit dem Orden des Weissen Sterns ausgezeichnet.



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